Trilaterales Überwachungs- und Bewertungsprogramm (TMAP)

Das trilaterale Monitoring- und Bewertungs-Programm (Trilateral Monitoring and Assessment Programme, kurz TMAP), ist das gemeinsame Monitoringprogramm der Wattenmeerstaaten. 1997 mit der Erklärung von Stade auf den Weg gebracht, deckt das Programm eine große Bandbreite an Themen ab, wie z.B. Morphologie, ökologische Prozesse, wildlebende Tiere und Pflanzen sowie menschliche Aktivitäten. Das TMAP gilt für das gesamte Wattenmeergebiet, einschließlich der Inseln und offenen Meeresbereiche.

Die Vision des TMAP ist ein harmonisiertes und wirksames Monitoring- und Bewertungsprogramm, das auf soliden wissenschaftlichen Belegen basiert (wissenschaftlich fundiert ist), bei politischen Entscheidungen auf allen Ebenen die Zuarbeit leistet, der Umsetzung der Verpflichtungen aus den entsprechenden EU-Rechtsakten und den Instrumenten des internationalen Rechts (Völkerrechts) sowie des Status als Weltnaturerbe dient und das Management des Wattenmeers als ökologische Einheit unterstützt.


 

Strategie und Ziele

Das trilaterale Monitoringprogramm (TMAP) hat die Trilaterale Wattenmeerzusammenarbeit erheblich aufgewertet, da es

  • eine wichtige und wissenschaftlich fundierte Grundlage für die Entscheidungsfindung und politische Weiterentwicklungen auf allen Ebenen bietet,
  • wichtige Informationen zu Zusammenhängen im Wattenmeer liefert und so zur Unterstützung des Managements des Wattenmeers als ökologische Einheit beiträgt,
  • die Berichterstattung im Rahmen der Verpflichtungen aufgrund von EU-Richtlinien und dem Weltnaturerbestatus unterstützt,
  • die Durchführung einer integrierten Bewertung ermöglicht, die eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung des Ökosystemansatzes ist,
  • über Fortschritte bei der Erreichung der trilateralen Ziele informiert und eine Grundlage für die Diskussionen über die Schwerpunkte der nächsten Programmperiode vorgibt.

2014 verabschiedete der Trilaterale Wattenmeer-Rat in Tønder (DK) eine langfristige Strategie.


 

Parameter

Das Programm kombiniert verschiedene Ansätze und Instrumente für Management, Monitoring und Bewertung und entspricht den Anforderungen entsprechender europäischer und internationaler Rechtsbestimmungen, wie der EU-Wasser-Rahmenrichtlinie (WRRL), der Vogel und FFH-Richtlinie, der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) und dem UNESCO-Welterbeübereinkommen. Die Zusammensetzung der TMAP-Parameter wird ständig überarbeitet, um neue Herausforderungen wie das Einbringen nicht heimischer Arten oder neue EU-Rechtsakte bzw. Anpassungen von bestehenden Richtlinien zu berücksichtigen.


 

Beteiligte Behörden

Das TMAP wird von den für Monitoring zuständigen nationalen und regionalen Behörden durchgeführt. Die Hauptpartner sind die dänische Umweltbehörde, das niederländische Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität (in Zusammenarbeit mit Rijkswaterstaat) und das deutsche Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, sowie die Länderministerien bzw. -behörden für Umweltschutz von Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und die Nationalparkverwaltungen.

Im Rahmen der Trilateralen Wattenmeerzusammenarbeit ist die Task Group Monitoring & Assessment (TG-MA) für das trilaterale Monitoringprogramm zuständig. Diese Arbeitsgruppe wird durch weitere Expertengruppen zu den Themen Vögel, Datenverwaltung, Dünen, Salzwiesen und Seehunde unterstützt. Das Gemeinsame Wattenmeersekretariat ist für die Durchführung des TMAP im Alltag und die Koordination der trilateralen Gruppen zuständig.


 

Ergebnisse

Die Trilateral Wattenmeerzusammenarbeit lässt in regelmäßigen Abständen die durch TMAP kumulierten Ergebnisse in Form von Bewertungsberichten zusammentragen. Hierbei handelt es sich um die Qualitätszustandsberichte Wattenmeer (Wadden Sea Quality Status Report - QSR). In diesen Berichten wird der jeweils aktuelle ökologische Zustand des Wattenmeers beschrieben und bewertet. Es werden Veränderungen des Zustands und deren mögliche Ursachen identifiziert, kritische Punkte kategorisiert und mögliche Maßnahmen zu ihrer Bewältigung aufgezeigt. Weiterhin wird eine Bewertung der erwarteten Wirksamkeit derartiger Maßnahmen vorgenommen und es werden Wissenslücken aufgezeigt. Seit 2017 werden die Qualitätszustandsberichte auf der Online-Plattform qsr.waddensea-worldheritage.org zur Verfügung gestellt, die regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht wird. Frühere Berichte stehen unter Archiv (Ressourcen) zum Download zur Verfügung.